Radikale Akzeptanz: Gefühle annehmen & innere Freiheit finden

Unangenehme Gefühle wie Trauer, Wut, Angst oder Ekel gehören zum Leben dazu. Sie sind ein natürlicher Teil unserer Erfahrung. Doch wie gehen wir mit diesen starken Gefühlen um? Wie können wir sie für uns nutzen?

Hier unterstützt uns die Radikale Akzeptanz. Das bedeutet, die Realität so anzunehmen, wie sie ist – ohne sie zu verdrängen oder dagegen anzukämpfen. Der Begriff stammt aus der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) und hilft, unnötiges Leiden zu verringern. Denn oft entsteht unser größter Stress nicht aus der Situation selbst, sondern aus unserem inneren Widerstand dagegen.

Radikale Akzeptanz heißt nicht, dass wir etwas gutheißen oder aufgeben. Vielmehr geht es darum, die aktuelle Realität bewusst wahrzunehmen und anzuerkennen. Auf dieser Grundlage fällt es oft leichter, klarer zu denken, Entscheidungen zu treffen und ins Handeln zu kommen.

Was bedeutet radikale Akzeptanz?

Radikale Akzeptanz bedeutet, die Wirklichkeit ohne Widerstand zu betrachten und anzunehmen. Sie schenkt Klarheit, Gelassenheit und ermöglicht konstruktives Handeln.

Warum fällt Akzeptanz so schwer?

Viele Menschen kämpfen gegen unangenehme Gefühle oder Umstände, weil es sich scheinbar leichter anfühlt, sie zu verdrängen. Doch dieser Widerstand verstärkt das Leiden. Akzeptanz ist ein aktiver Schritt in Richtung innerer Freiheit.

Beispiele aus dem Alltag

  • Picknick im Regen: Ohne Akzeptanz ärgern Sie sich vielleicht über das schlechte Wetter. Mit Akzeptanz fällt es leichter, die Situation hinzunehmen und nach einer passenden Alternative zu suchen.
  • Beziehungsende: Ohne Akzeptanz halten Sie möglicherweise lange an der Beziehung fest und empfinden zusätzlichen Schmerz. Mit Akzeptanz entsteht Raum, den Verlust zu betrauern und sich Schritt für Schritt für Neues zu öffnen.
  • Familienkonflikt: Ohne Akzeptanz beschäftigen Sie sich eventuell immer wieder mit dem Konflikt. Mit Akzeptanz können Sie lernen, auch einen Kontaktabbruch anzunehmen, Grenzen zu ziehen und offenzulassen, ob eine Annäherung zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist.

Praktische Übungen für radikale Akzeptanz

Innehalten & atmen

Kurz innehalten, tief durchatmen und innerlich sagen: „So ist es gerade.“

Gefühle benennen ohne Bewertung

Benennen Sie Ihre Gefühle klar („Ich bin traurig“, „Ich bin wütend“) – ohne sie als gut oder schlecht zu bewerten.

Widerstands-Check durchführen

Fragen Sie sich: „Kämpfe ich gerade gegen die Realität?“ – Wenn ja, versuche bewusst loszulassen.

Fazit: Mit Akzeptanz zu mehr innerer Freiheit

Radikale Akzeptanz ist kein passives Erdulden, sondern ein aktiver Schritt, um den Kampf gegen das Unvermeidliche zu beenden. Sie schenkt Energie für das, was wir wirklich verändern können.

Bleiben Sie geduldig mit sich selbst – jeder kleine Schritt in Richtung Akzeptanz kann bereits wertvoll für Ihr Wohlbefinden und Ihre innere Freiheit sein.

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