
In einer Zeit, die oft von Hektik, Unsicherheit und Belastungen geprägt ist, wächst das Bedürfnis nach innerem Frieden, Verbundenheit und Mitgefühl. Eine jahrtausendealte Praxis aus der buddhistischen Tradition kann dabei helfen, genau diese Qualitäten zu fördern: die Liebende‑Güte‑Meditation, auch bekannt als Metta‑Meditation.
Was ist Metta?
Das Wort Metta stammt aus dem Pali, der Sprache der frühbuddhistischen Schriften, und bedeutet so viel wie „liebende Güte“, „wohlwollende Freundlichkeit“ oder „bedingungslose Liebe“. Es beschreibt eine Herzensqualität, die frei von Anhaftung oder Bedingungen ist – ein echtes, tiefes Wohlwollen sich selbst und allen Wesen gegenüber.
Die Metta‑Meditation hilft dabei, diese Haltung gezielt zu kultivieren – mit Worten, inneren Bildern und emotionaler Ausrichtung.
Die Wirkung der Metta‑Meditation
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen inzwischen die positive Wirkung regelmäßiger Metta-Praxis auf Körper und Geist:
- Abbau von Stress, Angst und innerer Anspannung
- Stärkung von Mitgefühl und Selbstfreundlichkeit
- Förderung von emotionaler Resilienz und Gelassenheit
- Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen
- Erhöhte Ausschüttung von Oxytocin („Bindungshormon“) und allgemeines Wohlbefinden
Diese Meditation verändert nicht nur das eigene Empfinden – sondern auch die Art, wie wir anderen Menschen begegnen.
Anleitung: So praktizieren Sie Liebende‑Güte‑Meditation
1. Finden Sie einen ruhigen Ort
Setzen Sie sich bequem und aufrecht hin, schließen Sie die Augen und kommen Sie einige Minuten bei sich an.
2. Beginnen Sie mit sich selbst
Möge ich glücklich sein.
Möge ich gesund sein.
Möge ich sicher und geborgen sein.
Möge ich in Frieden leben.
Spüren Sie die Kraft dieser Wünsche, auch wenn sie zunächst ungewohnt erscheinen.
3. Weiten Sie die Übung aus
Senden Sie dieselben Wünsche nun – jeweils für einige Minuten – an:
- Eine geliebte Person
- Eine neutrale Person
- Eine schwierige Person
- Alle Lebewesen
Mögest du glücklich sein.
Mögest du gesund sein.
Mögest du sicher und geborgen sein.
Mögest du in Frieden leben.
Tipps für Ihre eigene Metta‑Praxis
- Üben Sie regelmäßig, auch wenn es nur wenige Minuten am Tag sind.
- Erzwingen Sie nichts. Es geht nicht darum, etwas zu fühlen, sondern sich ehrlich der Haltung der Güte zu öffnen.
- Geduld ist Teil der Praxis; Selbstliebe und Mitgefühl wachsen langsam – wie ein Baum.
Fazit: Ein Weg zu mehr Mitgefühl und innerem Frieden
Die Metta‑Meditation ist ein Übungsweg des Herzens und weit mehr als eine Entspannungstechnik. Sie ist ein innerer Weg, der das Herz weitet, Beziehungen heilt und das Lebensgefühl nachhaltig verändern kann.
Jeder Mensch verdient Güte. Auch Sie.

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